Alle Artikel von Sylvia Leidenfrost

Der erste Satz – die Einleitung

Der erste Satz - die Einleitung

„Der schönste erste Satz“ war ein Wettbewerb, der im Jahr 2007 ausgetragen wurde, um den schönsten ersten Satz der deutschsprachigen Literatur zu wählen. Gewinner war das Buch „Der Butt“ von Günter Grass, das mit: „Ilsebill saltze nach.“ beginnt.

Wie wichtig ist Ihnen der 1. Satz bei einem neuen Buch oder einem Text, den Sie zu lesen beginnen, achten Sie darauf?

Einen gelungenen Einstieg zu finden ist eine echte Herausforderung, besonders wenn man über sich selbst schreiben soll. Das führt leider dazu, dass bestimmt 80-90% aller Bewerbungsanschreiben etwa so beginnen:

Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin ich auf Ihre Ausschreibung gestoßen, die mich interessiert und auf die ich mich hiermit bewerbe.“

Dieser Satz scheint wie ein Rettungsanker zu sein: „geschafft, der 1. Satz steht!“

Doch welche Aussagekraft ergibt sich daraus? Erklärt es sich nicht von selbst, dass Sie interessiert sind und sich bewerben, wenn ich doch gerade Ihre Unterlagen in den Händen halte?

Als langjährige Leserin von SEHR vielen Bewerbungen kann ich sagen, dass ich es unendlich zäh finde, immer und immer wieder die gleiche Einleitung lesen zu müssen, ohne das Interesse zu verlieren – jedem gerecht zu werden, statt einfach darüber hinwegzuspringen und dabei vielleicht doch etwas wichtiges zu übersehen.

Daher mein Tipp:

  • Machen Sie sich Gedanken, welche Kernaussagen Sie über sich treffen möchten und schreiben Sie diese auf – im 1. Schritt ohne auf Format, Layout oder Reihenfolge zu achten.
  • Sortieren Sie anschließend diese Punkte nach Prioritäten und stellen Sie einen sinnvollen Text zusammen.
  • Eventuell fällt Ihnen bei dieser Vorbereitung ganz von alleine etwas ein, womit Sie Ihr Anschreiben starten können, um dem Leser/in eine Abwechslung zu all den anderen Bewerbungen zu bieten und ihn auf interessante Weise einzuladen, mehr über Sie zu erfahren.

Wecken Sie die Neugier des Lesers und laden Sie ihn ein, mehr über Sie zu erfahren!

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Lücken im Lebenslauf

Lücken im Lebenslauf können ok sein, Lügen nicht!

Was gilt im Lebenslauf überhaupt als Lücke?

Hierzu gibt es keine festen Regeln. Aus meiner Sicht spielt ein „freier“ Monate zwischen zwei Arbeitgebern keine bedeutende Rolle, es sei denn, viele Ihre Jobwechsel folgen relativ schnell aufeinander und Sie haben häufiger „kurze „Auszeiten“ dazwischen.

Manche Lücken wählt man freiwillig (Auslandsaufenthalt, längere Reise o.ä.), andere lassen sich nicht vermeiden. So wünscht sich niemand eine längere Krankheit oder dass das Unternehmen, bei dem man beschäftigt ist, Personalkürzungen vornimmt oder vielleicht sogar in die Insolvenz gehen muss.

Wenn Sie zwischen zwei Jobs „Leerlauf“ haben, wäre es natürlich ideal, wenn Sie diese Zeit genutzt haben, z.B. für einen Sprachkurs. Aber auch eine Auszeit, um den Kopf frei zu bekommen und fit für die neue Aufgabe zu werden, wird sicherlich jeder akzeptieren. Doch bleiben Sie unbedingt bei der Wahrheit.

Denn mit einer Frage seitens des Personalers sollten Sie so oder so rechnen: Er hat einen geübten Blick dafür, Ungereimtheiten aufzuspüren und nachzufassen, weil er weiß, was sich hinter bestimmten Formulierungen verbirgt! Eine aufgedeckte Unwahrheit führt zum sofortigen Aus im Bewerbungsprozess.

Lassen Sie auch unbedingt die Finger weg vom sog. „Schminken“. Da wird eine Neuseeland-Reise als „interkulturellen Bildungsreise“ oder die Zeit der Arbeitslosigkeit als „Phase der intensiven Potentialanalyse“ getarnt. Damit sind Sie schlecht beraten.

Meine Empfehlung:

Gehen Sie proaktiv mit Ihrer Lücke um, denn in den seltensten Fällen verläuft unser Leben geradlinig oder nach Plan. Der Versuch, etwas zu verschweigen, weckt in der Regel Zweifel an Ihrer Glaubwürdigkeit und Ihrer Authentizität! Eine erfundene Weiterbildung könnte Sie in Erklärungsnot bringen.

Legen Sie Ihrem potentiellen neuen Arbeitgeber glaubhaft dar, warum Sie sich für diesen Weg entschieden haben, wie es dazu kam und warum Sie in diesem Zusammenhang evtl. auch bewusst eine Lücke in Kauf genommen haben.

Sie wünschen sich von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber sicherlich auch, dass er Ihnen alles Wesentliche mitteilt, offen und ehrlich mit Ihnen umgeht. Bringen Sie ihm den gleichen Respekt entgegen.

Haben Sie weitere Fragen oder benötigen Sie Unterstützung zu diesem Thema? Dann rufen Sie mich gerne an und wir entwickeln zusammen Ihren individuellen Lebenlauf.

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Sehen und gesehen werden – Zoom, Skype, FaceTime und Co.

Sehen und gesehen werden - Zoom, Skype, FaceTime und Co.

In meiner Welt begann die Videotelefonie mit Skype, wo anfangs die Verbindungen häufig ruckelten oder die Bilder einfroren und der Ton gerne mal den Körperbewegungen nachlief.

Inzwischen sind die Kinderkrankheiten ausgestanden, und es folgten andere Anbieter (z.B. Facebook und WhatsApp, FaceTime, Teams, Hangouts und Zoom), die heute zum (Geschäfts-)Alltag gehören. Online-Meetings und Videokonferenzen sind zeitgemäß und lassen unsere Gegenüber sichtbar werden. Reaktionen können besser eingeschätzt und Missverständnisse leichter vermieden werden – wir sehen und werden gesehen!

So hat nun diese Technik auch in meinen Alltag Einzug gehalten. Gerade in der aktuellen Zeit werden die vielfältigen Möglichkeiten sichtbar. Dienstreisen und Meetings, Coaching-Sitzungen und Beratungen können online stattfinden – direkt, mobil und menschlich.

Gerade auch als Personaler gehört das Thema Kommunikation zu meinem Alltag. Sprache ist dabei nur ein Element unseres zwischenmenschlichen Miteinanders, das durch Mimik, Gestik und Körpersprache erweitert wird – wir werden erlebbar.

Doch ist das schon alles oder fehlt möglicherweise trotzdem noch was?

Wenn ich an Bewerbungsgespräche denke, so lassen sich diese auch online abwickeln, aber ersetzen sie wirklich die persönliche Begegnung, beginnend beim Händedruck? Wie stellen wir online fest, ob wir jemanden „riechen“ können? Geht Wahrnehmung nicht über das, was wir online erleben können, hinaus?
Möchte ein Bewerber seinen Arbeitgeber nicht auch „von innen“ erleben, wie er am Empfang begrüßt wird, wie die Mitarbeiter miteinander umgehen und wie sich das Klima der Räumlichkeiten „anfühlt“?

Vermutlich liegt die ideale Lösung wie immer, in einem gesunden Mix aus beidem, also irgendwo „dazwischen“. Ich persönlich kann mir nur schwer vorstellen, gänzlich auf die persönliche Begegnung zu verzichten. Ich (er)lebe lieber in 3D, denn in 2D geht mir doch einiges verloren.

P.S.: Bevor ich mich für einen größeren Unternehmensauftrag entscheide, lege ich Wert darauf, meine Kunden persönlich und vor Ort kennen zu lernen, Stimmungen aufzufangen und zwischen den Zeilen zu lesen. Während z.B. meine Bewerber-Beratungen durchaus auch telefonisch stattfinden können, wenngleich auch hier die persönliche Begegnung einiges erleichtern und eine wichtige Ergänzung sein kann.

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Endlich HomeOffice!

Endlich HomeOffice!

Haben Sie sich früher auch öfter gewünscht, mit den Kollegen/innen tauschen zu dürfen, die regelmäßig im HomeOffice arbeiten?

Wie praktisch wir uns das doch alle vorgestellt haben:

Man spart viel Zeit, weil man sich keine Gedanken darüber machen muss, was man anziehen soll und ob die Haare sitzen, kein lästiger Fahrtweg durch die Rushhour ins Büro. Einfach nach dem Frühstück mit dem Kaffee an den Rechner setzen –vielleicht eine Waschmaschine anmachen, evtl. Termine mit Handwerkern vereinbaren und von dem Paketboten unsere Bestellungen annehmen, alles so ganz nebenbei. Wie viel konzentrierter und damit auch effizienter wir doch zu Hause arbeiten könnten, wo es viel ruhiger ist – weniger Störungen und völlig unbeaufsichtigt, in gewohnter und so viel gemütlicherer Umgebung. Wie schön müsste das sein.

Vielen wurde dieser Wunsch in letzter Zeit erfüllt. Und?

Nachdem anfängliche IT-Fragen geklärt waren und die Internetverbindung, hoffentlich störungsfrei stand, konnten wir loslegen. Wie cool es sich anfühlte, ganz gemütlich eingerichtet zu arbeiten – teils im Arbeitszimmer, doch meist wohl eher am Küchen- oder Esstisch oder sogar auf dem Sofa, mit Radiountermalung oder ohne, ganz individuell, wie es eben passt. Welch eine Freiheit!

Nach einiger Zeit schlich sie sich dann ein, die Realität:

  • Verspannungen und/oder Rückenschmerzen machten sich bemerkbar oder wurden schlimmer, weil es auf Dauer möglicherweise doch nicht so bequem ist, mit dem Sofa zu verwachsen. Was abends vorm Fernseher sehr gemütlich ist, stellte sich für eine dauerhafte Arbeitshaltung als eher unvorteilhaft heraus.
  • Jetzt wird uns sehr klar, wie wichtig es ist, dass die Arbeitgeber die Digitalisierung vorantreiben, denn wer jetzt Unterlagen in Papierform braucht… muss doch wieder ins Büro und alles mit nach Hause schleppen, wo wir in den seltensten Fällen einen zweiten Bildschirm haben. Wie haben wir das eigentlich früher nur mit einem Bildschirm gemacht? Überhaupt, der Bildschirm meines Notebooks ist ja doch ganz schön klein.
  • Wenn man sich einen Tee oder einen Snack zwischendurch aus der Küche holt, stellt man einerseits fest, dass man niemandem begegnet. Diese Stille erscheint uns anfangs noch so angenehm, bis wir nach einiger Zeit erkennen, wie wertvoll uns der Schnack zwischen Tür und Angel mit anderen Menschen eigentlich ist – eine willkommene Ablenkung. Andererseits… oh, ich habe vergessen einzukaufen, kein Obst mehr da.
  • Verbringen wir im normalen Alltagsleben üblicherweise unsere halbstündige Mittagspause in der Kantine, stehen wir nun vor der Herausforderung, in 30 Minuten zu kochen UND zu essen.
    Hier wird unsere Flexibilität auf eine harte Probe gestellt. Mittagspause verlängern ist irgendwie doof, weil man dann ja abends länger arbeiten müsste. Gut, da man sich den Fahrtweg spart, kommt es zeitlich wieder ungefähr hin. Wobei, man muss sich ja auch wieder Gedanken machen, was es zu essen geben soll und was dazu benötigt wird, plus die zusätzliche Zeit für den Einkauf.

Und ganz ehrlich: Alleine essen macht auf Dauer auch wenig Spaß.

  • Um miteinander in Kontakt zu gehen, reicht es heute ja nur noch selten aus, zum Telefon zu greifen, Video-Call ist angesagt. Jetzt sollte man sich vielleicht doch ein bißchen zurecht machen). Peinlich, wenn dann mitten im Call die laufende Waschmaschine in den Schleudergang schaltet (ups, hatte ich ganz vergessen), es an der Tür klingelt oder ein Kind bestenfalls „nur“ durchs Bild läuft, sich schlimmstenfalls vielleicht verletzt hat und Hilfe und Trost braucht (oder einfach nur Beschäftigung und Aufmerksamkeit). Ganz schön schwierig.
  • Und so weiter… Die Erfahrungen dürften vielfältig sein, so bunt wie wir Menschen eben sind und leben. Wie ist das bei Euch?

Zugegeben, auch wenn die aktuelle Situation sicherlich einige Besonderheiten mit sich bringt, so gilt es dennoch genau hinzuschauen, bevor wir uns ins HomeOffice wünschen.

Doch Vorsicht, manche Wünsche werden uns erfüllt!

P.S.: Als Personalerin kann ich es mir nicht verkneifen noch darauf hinzuweisen, dass aus arbeitsrechtlicher Sicht der Begriff „HomeOffice“ häufig für etwas genutzt wird, das eigentlich „mobiles Arbeiten“ heißen müsste. Daraus ergeben sich weiterführende Themen wie z.B. Unfall im HomeOffice – wer haftet und wer zahlt?

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